Der Leonardiritt in Badia zu Ehren des Heiligen Leonhard feiert ihr Jubiläum mit der höchsten Zahl an teilnehmenden Pferden aller Zeiten und einer besonders großen Zuschauermenge.
Das Dorf Badia feierte die 25. Ausgabe des „Leonardiritts“, organisiert von den Noriker- und Haflingervereinen des Gadertals, und verzeichnete dabei einen historischen Teilnehmerrekord. Während bei der ersten Ausgabe im Jahr 1998 etwas mehr als zehn Pferde teilgenommen hatten, waren es heuer rund 200 Pferde, die aus den ladinischen Tälern und ganz Südtirol kamen. Die Veranstaltung, die am Sonntag, den 9. November, bei herrlichem Sonnenschein stattfand, zog zahlreiche Besucher an. Diese konnten nicht nur den festlichen Umzug mit der traditionellen Pferdesegnung bewundern, sondern auch die „Leonardi Trophäe“, ein spannendes Spektakel nach dem Vorbild des berühmten „Oswald von Wolkenstein Ritt“, mit drei teilnehmenden Mannschaften verfolgen.
Wie es Tradition ist, wurde der Leonardiritt am Samstagabend mit einem Konzert im Festzelt eröffnet, bei dem die ladinischen Gruppen „Da Piz a Ciantun“ und „Rise O’Clock“ auftraten. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten fand am Sonntag statt: Die Heilige Messe in der Pfarrkirche von Sankt Leonhard, musikalisch begleitet vom Kirchenchor, wurde gefolgt vom großen Festumzug. Die 200 Pferde, gemeinsam mit ihren Züchtern und zahlreichen festlich geschmückten Wagen, starteten in der Handwerkerzone von Pedraces und zogen bis zur Fraktion San Leonardo, wo Dekan Iaco Willeit den traditionellen Segen spendete. Angeführt wurde der Umzug von der Reiterfanfare, in deren erster Reihe die Stute Elodie von Thomas Alfreider aus Colfosco ritt. Sie wurde bei der Haflinger-Weltausstellung in Ebbs in Tirol als schönste vierjährige Mutterstute ausgezeichnet. Unter den Teilnehmern befand sich auch die Stute „Soraya“ von Josef Reiter aus Jenesien, prämiert als schönste Jungstute bei derselben Ausstellung, sowie einige Reiterinnen des traditionellen Haflinger Ostermontag-Galopprennens in Meran. Nicht fehlen durften die symbolischen Festwagen: jener mit der Statue des Heiligen Leonhard und dem Miniaturmodell der Pfarrkirche, der Wagen zum 25-jährigen Jubiläum, der Partnerwagen der Brauerei FORST sowie ein Wagen mit Ernteprodukten, die am Ende des Umzugs zugunsten wohltätiger Zwecke verkauft wurden. Für eine besonders festliche Atmosphäre sorgten die Musikkapellen von Badia, Vigo di Fassa, Mühlwald und die „Wurzlmusik“, sowie die Volkstanzgruppen „Uniun Bal Popolar Val Badia“, „Salvans“, „Gruppo Folk Canazei“ und „Grop de Bal Marmolèda“. Insgesamt nahmen rund 800 Personen in den traditionellen Trachten der verschiedenen Täler an der Parade teil.
Der Höhepunkt des Tages war die „Leonardi Trophäe“, bei dem die drei Mannschaften Kastelruth Dorf, Völs – Völser-Aicha und das Damenteam aus dem Sarntal – Sarnthein Dorf in den Disziplinen Slalom und Ringstechen gegeneinander antraten. In einer Atmosphäre aus Freundschaft und sportlichem Ehrgeiz triumphierte das Team Kastelruth Dorf, das bereits die Ausgabe 2025 des „Oswald von Wolkenstein Ritt“ gewonnen hat, angeführt von Alexander Rier. Den Siegern wurde eine Holztrophäe, geschaffen vom Bildhauer Luigi Valentin aus Badia, überreicht.
Der Festtag klang im Zelt mit einem Konzert von Alexander Rier, Sohn von Norbert Rier, dem bekannten Frontmann der Kastelruther Spatzen, aus, gefolgt vom Auftritt der Gruppe Rifflblech. Während des gesamten Tages sorgten die Feuerwehr und die Musikkapelle von Badia für kulinarische Spezialitäten im Festzelt, während die Bäuerinnen im Veranstaltungssaal die typischen ladinischen Gerichte wie Tirtlan und Strauben anboten.
Das Organisationskomitee, unter der Leitung von Präsident Enrico Nagler, zeigte sich überaus zufrieden mit dem großen Erfolg, den die Veranstaltung in diesen 25 Jahren erreicht hat: „Ein schönerer Tag hätte es nicht sein können, um dieses wichtige Jubiläum zu feiern.“